Meine erste grosse Reise führt mich 1988 über mehrere Monate von Indien, durch Südostasien bis nach Australien. Zum ersten Mal erlebe ich Bali hautnah.

Von Yogya nach Bali

Am 13. Januar 1989 besteige ich den Bus im Busterminal von Yogyakarta. Dieser Bus soll uns direkt auf die Götterinsel bringen. Da bin ich ja mal gespannt.

Yogya liegt ungefähr in der Mitte auf der lang gezogenen Insel Java. Die drei Busfahrer wechseln sich auf der rund 600 Kilometer langen Fahrt regelmässig ab. Die Strasse ist weitgehend gut ausgebaut, aber eine Autobahn gibt es noch nicht.

So sind in diesem dichten Verkehr die reichlichen Überholmanöver sehr nervenaufreibend. Ich möchte ja da nicht fahren müssen. Kriminell! Ab und zu gibt es kilometerlange Staus. Weil sich wohl jemand überschätzt hat. Wir passieren Unfallstellen, mit Autowracks und hunderten von Schaulustigen.

Es ist tiefste Nacht als wir mit samt dem Bus von Java nach Bali übersetzen. Die Meerenge zwischen Ketapang auf Java und Gilimanuk auf Bali misst nur wenige Kilometer. Daher dauert die Überfahrt mit der Fähre bloss eine gute Stunde.

Was für ein Spektakel! Im Morgengrauen mit dem Bus entlang von Reisfeldern von Gilimanuk bis Denpasar tuckern.

Ein ander Mal

Fähre Banyuwangi - Gilimanuk

Spät abends entsteige ich dem Bus, welcher mich von Surabaya nach Banyuwangi gebracht hat. Hier würde die Fähre nach Bali übersetzen, hat man mir gesagt. Knapp daneben ist eben auch daneben. Wie sich herausstellt befindet sich der Fährhafen in Ketapang etwas ausserhalb von Banyuwangi. In einem vollgepferchten Bemo lasse ich mich hinfahren.

Obschon weit über Mitternacht, herrscht am Hafen immer noch reges Treiben. Gerade ist eine Fähre eingelaufen. Busse, meterhoch beladene Lastwagen und Motorräder fahren mir in einer riesigen Wolke aus giftigen Abgasen entgegen. Erst später bemerke ich das Fussvolk. Es kommt mir vor, als würden sich Zombies aus dem sich lichtenden Nebel auf mich zubewegen.

Muss mal wieder hin

Seit den 1990er bin ich nie mehr in Gilimanuk gewesen. Da muss ich mal wieder schauen gehen, wie sich dieser Hafen entwickelt hat.