Jimbaran Bay

Von Jimbaran habe ich auf meiner ersten Reise quer durch Bali weder etwas gehört, geschweige denn gesehen. Ist einfach nicht am Weg gelegen. Selbst der Flughafen hat mich damals nicht interessiert. Warum auch? Bin ja mit dem Bus an- und weitergereist.

Eigentlich bin ich erst auf Jimbaran und das Gebiet südlich des Flughafens aufmerksam geworden, als ich im Jahr 1996 nach Bali ausgewandert bin. Frisch verheiratet mit meiner aus Pontianak stammenden Ester, haben wir eine Bleibe für uns gesucht. Es sollte in der Nähe ihres Arbeitgebers sein. Sie hat damals als Chefsekretärin bei Duty Free Bali gearbeitet, mit der Verwaltung in Kedonganan.

Wir haben ein kleines Haus für zehn Jahre gemietet. Würde ich heute auch nicht mehr so machen. Aber eben. Wir sind jung und naiv gewesen und Ester ist in ein paar Minuten zu Fuss auf Arbeit gewesen.

Jedenfalls habe ich die Entwicklung der Jimbaran Beach seit dem Oktober 1996 hautnah mitverfolgen können.

Es versteht sich von selbst, dass wir regelmässig zum Strand von Kedonganan gegangen sind. Wer das damals nicht gesehen hat, kann das kaum glauben. Wo heute eine Fischbude nach der anderen steht, waren damals auf Kedonganan Seite deren fünf. In Jimbaran waren es etwa zehn.

Wer von der Jimbaran Beach spricht, weiss höchstwahrscheinlich nicht, dass es sich hier nicht nur um den Strand vom Dorf Jimbaran dreht. Ziemlich genau ab der Hälfte, dem Flughafen zugewandten Teil, heisst das dazugehörige Dorf Kedonganan.

Die Anwohner der beiden Nachbardörfer sind sich nicht immer grün. Weshalb das seit Menschengedenken so ist, konnte mir bisher niemand genau sagen. Aber das kenne ich ja auch von der Schweiz, dass sich die Bewohner von Nachbargemeinden ab und zu mal aufs Dach geben.

Vielleicht wegen der Bekanntheit. Während Kedonganan ausserhalb Balis kaum wahrgenommen wird, ist Jimbaran weltweit ein Begriff.

Lange Zeit als Geheimtipp gehandelt, wird der Fischmarkt in Kedonganan immer öfters von Mainstream-Touristen heimgesucht. Man kann sich den zuvor frisch gekauften Fisch gleich in einer der wenigen Warungs zubereiten lassen.

Die Ambiente ist komplett anders als bei den diversen Fischbuden direkt am Strand. Hier am Markt herrscht das nackte Chaos und es riecht mitunter streng, dort lassen sich die vielen Touristen direkt am Tisch verwöhnen. Ein weiterer markanter Unterschied besteht im Preis.

Dass es schwierig ist an der Jimbaran Beach eine preiswerte Unterkunft zu finden, ist kein Geheimnis.

Über Jahre habe ich mir darüber jedoch keine Gedanken machen müssen, denn in einer viertel Stunde war ich von unserem Haus zu Fuss am Strand.